Velbert / Amphibienschutz / Aktivitäten 2018

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Amphibienschutz-Aktivitäten 2018

In Vorbereitung auf die Errichtung des Amphibienschutzzaunes an der Mettmanner Straße in Velbert, haben einige von unserer NABU Ortsgruppe, an der Mettmanner Straße Müll gesammelt. Wir haben etwa über eine Strecke von 500 Metern die Straßenränder gereinigt und es sind zwei große blaue Müllsäcke voll geworden.

Wie schon in 2016 und 2017 baute der NABU Velbert auch in diesem Jahr einen etwa 400 Meter langen Amphibien-Schutzzaun an der Mettmanner Straße auf. Schon zu Beginn des Jahres liefen die Vorbereitungen in der Ortsgruppe. Wie in den Vorjahren sollte der Aufbau an einem Tag zusammen mit vielen Helfern statt finden. Dafür musste der Termin frühzeitig festgelegt werden und man einigte sich auf den 3. März.

 

Neben einigen Aktiven der NABU-Gruppe wurde auf weitere Hilfe von verschiedenen Seiten gehofft: Über einen Workshop vom Berufskolleg Bleibergquelle würde eine 20 Schüler starke Gruppe mit anpacken, Freunde und Bekannte könnten ebenfalls gebeten werden. Weil die Grabarbeiten immer sehr zeitaufwendig waren, organisierte man dieses Jahr einen Kleinbagger plus Fahrer vom Kreisbauhof in der Hoffnung, die Aktion zu beschleunigen. Für Essen und Trinken wurde gesorgt, die Presse wurde informiert und Reporter eingeladen.

 

Als der Aufbautag näher rückte und der Winter nicht weichen wollte, wurde jedoch klar, dass selbst schwere Geräte keine leichte Arbeit haben würden. Der Fahrer des Kleinbaggers sagte am Vortag auch leider ab. Mit dem morgendlichen Anblick einer flächigen Schneedecke wurde auch allen anderen klar, dass der Aufbau verschoben werden musste. Immerhin würden bei dem Wetter keine Amphibien über die noch ungeschützte Straße laufen...

 

Alternative Termine wurden auf den 10. März und den 17. März gelegt. Idealerweise sollte der Zaun an einem Tag aufgebaut werden, aber es fehlten die Arbeitskräfte. Die Schüler der Bleibergquelle könnten erst am 17. März eingesetzt werden, für den 10. März blieben lediglich die Aktiven der NABU-Ortsgruppe sowie alle Freiwilligen, die sich über Aufrufe in Internet und Zeitung motivieren ließen. Kurz vor dem ersten Aufbautermin wurde es dann auch wärmer und der Boden war nicht mehr gefroren. Die ersten Amphibien regten sich schon, es wurde also allerhöchste Zeit!

Um etwa 10 Uhr stand man dann mit dem Zaunmaterial, Spaten, Spitz- und Platthacken, Getränken und Brötchen bereit. Der Morgen war zwar nicht frühlingshaft-warm, aber immerhin sonnig und Regen blieb aus. Es wurde kurz erklärt, wie der Aufbau vonstatten gehen sollte - eine Schnur würde über den Boden gespannt, entlang welcher man die Furche für den Zaun möglichst gerade graben sollte. Auf dem Radweg würde mit Tafelkreide markiert, wo Stangen in den Boden geschlagen und Eimer eingebuddelt werden sollten. Als schließlich keine Fragen mehr offen standen, wurden motiviert die Geräte geschwungen. Tagesziel war, mindestens den oberen Bereich bis zum Tor des Lhoist-Geländes aufzubauen, da auf diesem Stück die meisten Amphibien wandern. Große Verluste während des kommenden Wanderung-Beginns sollten so vermieden werden. Am Nachmittag stand auch tatsächlich der Zaun bis etwa 30 Meter vor dem Tor.

 

Und das genau zum richtigen Zeitpunkt, denn die Amphibienwanderung hatte schon begonnen und nahm ihren ersten großen Anlauf. Der untere Teil, wo noch kein Zaun stand, war zum Glück nicht so stark betroffen. Am oberen Stück zählten die ehrenamtlichen Helfer hingegen bereits mehrere hundert Molche, Frösche und Kröten. Ein Blick in die Wettervorhersage sagte für den zweiten Aufbautermin jedoch wieder frostige Temperaturen voraus. Es wurde beraten: sollte man den Terminplan, wie er war, stehenlassen mit der Gefahr, sich an gefrorenem Boden kaputt zu arbeiten? Oder sollte man den Aufbau vorziehen, wohl wissend, dass viele helfende Hände bei einer spontanen Aktion fehlen würden? Man entschied sich im Sinne der Amphibien, mit der Natur zu gehen und am Donnerstag, den 15. März, an dem Zaun weiter zu arbeiten. Zwar fanden nur fünf Helder spontan die Zeit, diese waren aber so motiviert, dass der Amphibien-Schutzzaun innerhalb weniger Stunden komplett aufgebaut war. Folglich wurde der Termin am 17. März ebenfalls abgeblasen.

 

Durch den erneuten Wintereinbruch mag die Amphibienwanderung zwar zunächst wieder zum Stillstand gekommen sein. Wenn der Frühling aber endlich kommt, sind die Lurche der Mettmanner Straße vor dem Schlimmsten bewahrt - außer jene determinierten Individuen, die einfach über den Zaun klettern...

Diane Klüsener