Hilden / Pflanze des Monats


Pflanze des Monats April 2022

Bärlauch (Allium ursinum L.)

Blühender Bärlauch (Foto: Pixabay)
Blühender Bärlauch (Foto: Pixabay)

Ab April blüht in feuchten Laubwäldern der Bärlauch, der zur Familie der Lauchgewächse gehört und mit Schnittlauch, Knoblauch und der Zwiebel eng verwandt ist. An sonnigen Frühjahrstagen verströmen die Pflanzen einen lauchartigen Geruch, der an Knoblauch erinnert, weswegen sie auch Knoblauchspinat oder Waldknoblauch genannt wird.

 

 

Mit Ausnahme des mediterranen Raumes ist der Bärlauch in nahezu allen Ländern Europas und bis nach Klein- und Mittelasien verbreitet. Bei uns in Deutschland ist die Art im Süden und der Mitte recht häufig, während er im nördlichen Tiefland eher selten anzutreffen ist. Häufig kommt der Bärlauch in feuchten, krautreichen Laub- und Auwäldern vor und bevorzugt einen nährstoffreichen und tiefgründigen Boden und bildet oft große Teppiche. 

 

Bärlauch-Teppich (Foto: Pixabay)
Bärlauch-Teppich (Foto: Pixabay)

Wie das Schneeglöckchen und das Scharbockskraut gehört auch der Bärlauch zu den Frühblühern. Die kräftig grünen Blätter werden von einer schlanken, langen Zwiebel (Überdauerungsorgan) gebildet und erscheinen je nach Witterung im Februar oder März. Die grundständigen lang gestielten Laubblätter sind elliptisch bis lanzettförmig und ca. 2 bis 5 cm breit. 

 

Blätter vom Bärlauch vor der Blüte (Foto: Pixabay)
Blätter vom Bärlauch vor der Blüte (Foto: Pixabay)

Ab April erscheint ein doldiger Blütenstand (Scheindolde), an dem die sternförmigen, weißen Blüten sitzen. Die Blühphase reicht bis in den Mai. Als typischer Frühjahrsgeophyt beendet die 20 bis 50 Zentimeter hohen Pflanze ihren jährlichen Zyklus bereits Ende Juni mit der Samenreife und dem Einziehen der Blätter.

 

"Doldiger" Blütenstand mit sternförmigen Bärlauchblüten (Foto: Pixabay)
"Doldiger" Blütenstand mit sternförmigen Bärlauchblüten (Foto: Pixabay)

Als Heil- und Nutzpflanze ist der Bärlauch bereits seit dem Altertum bekannt. Übrigens bedeutet der wissenschaftliche Artname „ursinum“ (lat. ursinus) Bär und geht auf die Beobachtung zurück, dass die Bären nach dem Winterschlaf im März die frischen Blätter fraßen, die große Mengen Schwefelverbindungen, Magnesium, Mangan und auch Eisen enthalten. Auch die alten Germanen schätzten die Pflanzen als Stärkungsmittel, weil man glaubte, dass die Kräfte des Bären auf den Lauch übergingen und dann wieder auf die Menschen, wenn sie diese Pflanzen aßen.

 

Noch heute ist der Bärlauch in vielen Ländern Europas beliebt in der Frühjahresküche. Beispielsweise können die Blätter roh als Gewürz, in Salaten oder in Brotaufstrichen und als Pesto verzehrt werden. Die Zwiebeln können eingelegt oder frisch verwendet werden. Beim Sammeln der Blätter vor der Blüte besteht eine gewisse Gefahr der Verwechselung mit dem giftigen Maiglöckchen, da sich die Blätter der beiden Arten ähneln. Zur Unterscheidung reicht aber schon ein kleines Stückchen Blatt, da der Bärlauch am Geruch eindeutig zu erkennen ist. Zudem kommt das Maiglöckchen eher auf trockenen Standorten vor.

 

Andreas Metzmacher

 

Verwendete Literatur:

 

R. Düll u. H. Kutzelnigg 2005: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands, Wiebelsheim: Quelle & Meyer-Verlag

https://www.biologie-schule.de/baerlauch.php, aufgerufen am 28.03.2022

https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/pflanzen/pflanzenportraets/wildpflanzen/03392.html aufgerufen am 27.03.22

https://www.pflanzen-deutschland.de/Allium_ursinum.html aufgerufen am 28.03.22

https://www.pflanzen-vielfalt.net/wildpflanzen-a-z/uebersicht-a-h/baerlauch/, aufgerufen am 27.03.22

 

 

Fotos: Pixabay