Velbert / Vogelschutz

Vogelschutz


Vorhaben Wanderfalken

Seit 2010 brüten in einem von Frank Todt und mir im Turm der Christuskirche Velbert angebrachten Nistkasten Turmfalken – im Rahmen des NABU-Projektes „Lebensraum Kirchturm“, auch um Stadttauben zu vergrämen. 2022 bemerkten wir und die Leitung der Kirchengemeinde eine starke Zunahme der Taubenpopulation auf dem der Kirche vorliegenden Karrenbergplatz. Die Stadttauben werden dort widerrechtlich von Personen angefüttert, es kam daraufhin auch zu einer Rattenplage am Kirchengelände. Wir planten daher die Ansiedelung von Wanderfalken mittels Aufstellung eines Nistkastens auf einem der vier Podeste des Turms in 50 m Höhe.

 

Frank Todt beschaffte den Kasten mit Sitzbrett und Kies durch Kauf des NABUs, wir verbrachten ihn dann ins Kirchengebäude. Problematisch war jedoch der Transport nach oben auf das Turmpodest. Den Kasten über die Stufen des Turms zu bringen war aufgrund der Breite nicht möglich. Eine angedachte Möglichkeit, ihn mit Hilfe der Feuerwehr und deren Drehleiter zu befördern schied aus, da diese nur über eine Arbeitshöhe von 32 m verfügt. Auch der Einsatz eines Drehkranes wurde aufgrund des hohen Preises verworfen. Dann kam uns die Idee, den Kasten auseinanderzubauen und die Teile einzeln durch den Turm zu tragen. Im Oktober brachte ich am Podest die Unterkonstruktion für den Kasten an, auf dem ich auch das Sitzbrett befestigte. Dann kamen wir mit Miriam Mundorf und ihren Freunden Mitte November dazu, die Teile nach oben zu bringen und den Kasten aufzusetzen.

 

Jetzt warten wir ab, ob er angenommen wird. Sollte dies im nächsten Jahr der Fall sein, würden wir in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern des Freifunk im Neanderland eine Richtfunkstrecke vom Kirchturm zum darunterliegenden CVJM-Gebäude aufbauen, um dort über deren Router die Möglichkeit einer YouTube-Initialisierung mit Video-on-Demand zu ermöglichen.

 

Ich werde euch im nächsten Jahr aktuell berichten.

 

Peter Böhme, NABU Velbert

 


Turmfalken Christuskirche Velbert – nach zwei Jahren wieder Nachwuchs!

2010 entstand die Idee, im Rahmen des bundesweiten NABU-Projektes „Lebensraum Kirchturm“ einen Turmfalkennistkasten im Turm der Kirche einzubauen. Frank Todt und Peter Böhme vom NABU Velbert und auch die ev. Gemeinde freuten sich dann über den ersten Zuzug im März. Bisher wurden 51 Küken von 11 Paaren großgezogen, die teilweise auch beringt wurden.

In den letzten zwei Jahren war der Hort nicht besetzt, wahrscheinlich durch die Störung einer Überpopulation der Stadttauben. Anfang März 2023 flogen drei Falkenpaare um den Turm, zu diesem Zeitpunkt beginnen Falken zu brüten. Bei der Nachschau war das Nest jedoch leer, so das Böhme davon ausging, auch in diesem Jahr wieder keinen Besatz verzeichnen zu können. Umso mehr das Erstaunen, als er Mitte Mai 6 Eier im Nest vorfand. Also war doch ein Falkenpaar zur Paarung gekommen! Die Henne war nicht zu sehen – klar, bei einer normalen Brutzeit Anfang März ist es noch kalt, jetzt bei 22 Grad können die Eier auch ohne „Mutterbauch“ ausgebrütet werden! Und am 12. Juni waren 4 Küken geschlüpft, ein weiteres fünf Tage danach. Bei einem guten „Mäusejahr“ kommt es zu einer solchen Geburtenzahl. So war dann auch die Zeit gekommen, sie zu beringen. Wie schon mehrmals zuvor ist dies am 30 Juni professionell durch Reinhard Vohwinkel mit Ringen der Vogelwarte Helgoland erfolgt. Nun ist das Falkenpaar weiter mit der Fütterung bemüht, Ende Juli werden die Jungen flügge und machen ihre ersten Ausflüge um den Turm. Sie lernen dann etwa vier Wochen noch von den Elterntieren, wie man eigene Beute macht – und verlassen im August den Hort.

 

Text und Bilder: Peter Böhme, NABU Velbert


Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Redaktion Stadtanzeiger Niederberg
Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Redaktion Stadtanzeiger Niederberg

Der erste Blick in die große Welt da draußen

Fotos: R. Karge


Turmfalken in der Christuskirche in Velbert

Wiederholt brüten erfolgreich Turmfalken im Nistkasten im Turm der Christuskirche.

Fast jedes Jahr ist es gelungen die Jungtiere zu beringen. Nach der Prozedur haben die Elterntiere ihre Jungen schnell wieder versorgt.