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Naturnaher Garten in Monheim

Ein innerstädtischer Garten – was kann er zum Naturschutz beitragen?

 

 

Wir versuchen in unserem 400 m² großen Garten dem Natur- und Artenschutz gerecht zu werden, diverse Kleinbiotope unterzubringen und haben einen kleinen Nutzgarten mit Obst, Gemüse und Kompost-Stiegen.

 

Am besten lassen wir Bilder aus unserem Garten sprechen. 

 

Interessante (Bau-)Anleitungen jeweils als Link. 

Dieser Garten wurde vom NABU NRW als Schmetterlingsfreundlicher Garten ausgezeichnet.



Trockenmauern und Totholzhaufen

"Eine Trockenmauer bringt nicht nur Struktur in den Garten, sondern bietet auch einen vielfältigen Lebensraum für Tiere und Pflanzen im Garten. Sie kann ein besonderes Biotop für seltene Arten sein. Die Anlage ist gar nicht so schwer."

Quelle: Trockenheitsliebende Pflanzen und wärmebedürftige Tiere nutzen diese Standorte

 

 

 


Wildbienenbiotope

Es gibt annähernd 600 Wildbienenarten, von denen die weitaus größte Zahl (über 500 Arten) bodenbrütend sind. Für diese Wildbienen haben wir ein „Sandarium“ angelegt.

 

Tipps: Wie fördere ich bodennistende Wildbienen?

Wegen der freilaufenden Katzen musste ein Drahtgeflecht darüber gelegt werden.


Wildbienenhaus (=Insektenhotel)

Bekannter sind die Wildbienenhäuser (=Insektenhotel), obwohl diese von nur ca. 30 Arten genutzt werden.  

 

Basteltip: 

"Mit röhrenförmigen Wildbienennisthilfen aus Schilf, Bambusrohr oder gebohrten Hartholzgängen kann man 30 bis 40 der Wildbienenarten fördern."

Quelle: Insektenhotel selber bauen: So geht's richtig

 

Tipps zur Unterstützung der Wildbienen:



Igelunterschlupf

"Naturnahe Gärten sind der beste Igelschutz

Wer Igel fit für den Winter machen will, sollte seinen Garten fit für Igel machen, denn Gärten sind für die stacheligen Tiere wichtige Lebensräume. Das ideale Winterquartier besteht aus einem Haufen aus totem Holz, Reisig und Laub."

Quelle: Unterschlupf für Winterschläfer

 

Auch der Zaun zum Nachbargrundstück braucht Durchschlupflöcher.

 



Blumenwiese

Viele Gartenbesitzer träumen von einer bunten Blumenwiese.

Blumenwiesen lieben Sonne, sehen wunderschön aus und haben einen höhen ökologischen Wert, wenn sie über einheimische Pflanze verfügen. Sie anzulegen ist eine schwierige Aufgabe, denn unsere Gartenböden sind viel zu gut gedüngt. Blumenwiesen benötigen mageren Boden, je magerer, desto blumenreicher.

Dann finden Schwebfliegen, Wildbienen, Hummeln, Heuschrecken und Schmetterlinge Nahrung und Lebensraum.

Aber, wie kommt man an mageren Gartenboden?

 

Anlegen einer Blumenwiese

 

Es gibt drei Wege dorthin:

 

 

 

Die erste Methode ist zunächst anstrengend, zeigt dann aber schnell Erfolg:

 

Man trägt die oberen 10 – 15 cm Boden ab und „entsorgt“ diese als Kompost. Vor allem eine bestehende Grasnarbe sollte entfernt werden. Nach dem Abtragen des Oberbodens großzügig Sand einarbeiten und schließlich die Blumenmischung aufstreuen und anwalzen.


Die zweite Methode braucht sehr viel Zeit und noch mehr Geduld. Hier wird der Boden über Jahre „ausgehungert“ indem man das Mähgut über zig-Jahre immer wieder entfernt. Nach und nach finden sich Blumen und Kräuter ein. Mit punktuell eingebrachtem Saatgut oder Pflanzen, kann ein wenig nachgeholfen werden. Nachteil: Die Blumenwiese wird kaum einjährige Pflanzen aufweisen.

 

Die dritte Methode bietet sich an, wenn man vorher versiegelte Flächen entsiegelt. Diese Umwandlung von asphaltierten, gepflasterten oder geschotterten Bereichen ist eine ideale Methode, um eine artenreiche Magerwiese zu schaffen. Dabei muss der schottrige Untergrund nicht (vollständig) entfernt werden, sondern wird mit sandigen oder mageren Substrat aufgefüllt. Auf die abschließende dünne Kompostauflage von 2-3 cm wird dann ausgesät.

 

 

 

Mit Methode 1 und 3 ist bereits im 1. Jahr ein Blüherfolg zu verzeichnen: Mohn, Margerite, Klee, Ringelblume, Kornblume, Witwenblume, Schlüsselblume… Im 2. Jahr kommen die zweijährigen dazu: Königskerze, Natternkopf, Akelei, Johanniskraut, Beinwell, Fingerhut. Da macht es Spaß, die Entwicklung der Wiese zu beobachten.

 

 


Welches Saatgut eignet sich?

Wichtig ist es, standortgerechte Saatgutmischungen zu wählen.

Auf Wildblumen spezialisierte Firmen sind:

Neudorff https://www.neudorff.de/pflanzenwissen/samen-mischungen.html stellt in Zusammenarbeit mit dem NABU wunderbare Samenmischungen bereit, die in örtlichen Gartenzentren und Raiffeisenmärkten erworben werden können.

Bei Hof Berg-Garten (www.hof-berggarten.de ) kann Saatgut in kleinen Mengen bezogen werden.

Rieger&Hofmann (www.rieger-hofmann.de ) liefert Saatgut in großen Mengen.


Weißdornhecke als Gartenzaun

"Weißdornhecken sind pflegeleicht, dicht, robust und von hohem ökologischen Wert. Für Naturgärten ist Weißdorn daher schon fast ein Muss. "

Quelle: Weißdornhecken: Tipps zum Pflanzen und Pflegen

Ökologisch „toter“ Kirschlorbeer käme für uns nie in Frage!


Abgestorbener Kirschbaum mit Ramblerrose 

 Schatten im Garten, in den heißer werdenden Sommermonaten immer wichtiger. Die tote japanische Zierkirsche wird überwuchert von einer Ramblerrose mit ungefüllten und damit insektenfreundlichen Blüten. 

Totholz wird von Insekten bevölkert, Spechte besuchen den Kirschbaum. Leider hat sich noch keine Große Blaue Holzbiene eingefunden.

Wir warten und beobachten….



Vogelnisthilfen 

Vogelfütterung



Brennesseln – Ecke für Schmetterlinge

"Die Brennnessel ist Raupenfutterpflanze für mehr als dreißig heimische Falterarten, darunter TagpfauenaugeKleiner Fuchs und Admiral. Es lohnt sich also in jedem Fall, eine Brennnesselecke im Garten zu belassen, sei es als Superfood-Quelle oder Insektenbuffet."

Quelle: Große Brennnessel

 

 

 


Kleines Feuchtbiotop als Vogeltränke und Laichplatz für Frösche

 

 

 



Obst- und Gemüsegarten:

Stangen- und Buschbohnen, Himbeeren, Kartoffeln, Salat, Rhabarber, Erdbeeren, Apfel- und Kirschbaum, Kohlrabi, Zucchini, Gurken, Weinrebe…

gedüngt wird mit Kompost und Hornspänen, manchmal auch mit Neudorff-Beerendünger

Stangenbohnen erobern die dritte Dimension unseres Gartens. Schneckenkragen aus Kunststoff schützen den Salat. Radieschen und Bärlauch für Pesto werden im Frühjahr als erstes geerntet – der im Herbst produzierte Traubensaft schmeckt das ganze Jahr.

 

Hochbeet und Kompost-Ecke

 Aus alten Paletten ist der Doppel-Komposthaufen entstanden und dient gleichzeitig als Pflanzplatz. Das Hochbeet hat im Frühling einen Folientunnel. 

Zinkwannen mit Tomaten

stehen vor der warmen und überdachten Hauswand


So hat sich unser Garten über viele Jahre immer weiterentwickelt. Wir genießen es darin zu arbeiten und immer wieder Neues zu entdecken. Viele Stauden sind von Freunden in unseren Garten gewechselt. Und viele Pflanzen sind auch von uns weitergegeben worden.