Ratingen / Stadttauben


Stadttauben

Ansprechpartnerin für dieses Projekt ist Frau Heike Sendt (02102/1664143), Vertreterin ist Frau Miriam Rath (01577 6036549).


Erste sichtbare Reduktion der Verschmutzung

 

Die Stadt Ratingen hat bereits Ende des Jahres 2021 beschlossen, dass zwei Taubenhäuser zur tierschutzgerechten Populationskontrolle der Stadttauben errichtet und langfristig betrieben werden sollen (wir berichteten bereits auf dieser Seite darüber).

 

Während hier aktuell noch Abstimmungen zu Zuständigkeiten und Standortwahl laufen, ist die AG Stadttauben des NABU Ratingen bereits aktiv geworden. Denn während ein Taubenhaus als Kombination von artgerechter Fütterung, Bereitstellung von Brutplätzen und dem Austausch von Eiern gegen Attrappen zweifellos die nachhaltigste Methode ist, eine Taubenpopulation zu reduzieren, lassen sich die einzelnen Maßnahmen teilweise auch jetzt schon umsetzen. Daher sind die Helferinnen der AG Stadttauben in Ratingen Mitte und West unterwegs und tauschen bei allen bekannten Taubennestern die Eier aus, die mit einer Leiter zu erreichen sind. Die Eier werden zuvor durchleuchtet, um sicher zu stellen, dass es sich um frisch gelegte Eier handelt, die noch keinen Embryo enthalten. Der Austausch erfolgt nur bis zum maximal 10. Tag – ältere Eier werden nicht entnommen. Ab und zu sollte auch einmal eine Brut zugelassen werden, da die Tiere sonst merken, dass es mit dem Nachwuchs hier nicht klappt und anderswo ein neues Nest bauen. Dort kommt man dann möglicherweise nicht mehr heran. Besonders wichtig ist diese Vorgehen jedoch beim Taubenhaus, damit die Tiere, die hier brüten, nicht wieder ausziehen.

 

Wenn ein Gebäude mit Nestern identifiziert wurde, sprechen wir die Eigentümer*innen an und bitten um die Erlaubnis zum Eier tauschen. In der Regel ist der Zuspruch recht groß, sorgt doch das Tauschen der Eier zu einer sichtbaren Reduktion der Verschmutzung. In Ratingen West beispielsweise konnten innerhalb von vier Monaten über 40 Eier ausgetauscht werden. Die Reduktion der Verschmutzung– allein durch das Tauschen der Eier, ohne zwischenzeitliche Reinigung des Gebäudes – ist auf den Bildern gut sichtbar.

 

Berliner Platz, vorher Foto: Kim Hützen
Berliner Platz, vorher Foto: Kim Hützen
Berliner Platz, nachher Foto: Kim Hützen
Berliner Platz, nachher Foto: Kim Hützen

Wichtiger ist hierbei jedoch, dass Tierleid verhindert werden konnte. Denn wir beobachten eine hohe Sterblichkeit der Taubenküken. Gründe hierfür können Krankheiten sein, die sich umso schneller verbreiten, wenn viele Tauben auf engem Raum brüten. Auch nicht artgerechtes oder zu wenig Futter schwächen die Tiere und führen zu Mangelerscheinungen und Durchfallerkrankungen. Daher ist langfristig eine artgerechte Fütterung in Kombination mit dem Austauschen der Eier die beste Lösung um das „Taubenproblem“ in den Griff zu bekommen. Jedes Küken, dessen Schlupf von Vornherein verhindert werden kann hilft dabei.

 

Wenn Ihnen Nester bekannt sind, an denen Eier getauscht werden könnten, teilen Sie uns die Standorte und - falls bekannt - auch gern den/die Gebäudeeigentümer*in mit. Dann können wir diese Standorte regelmäßig kontrollieren. Die Nester müssen entweder von außen mit einer Leiter erreichbar sein oder es muss einen Zugang zum Gebäude geben, den wir zu diesem Zweck nutzen dürfen.

 

Hinweise bitte an Miriam Rath unter m.rath@nabu-kv-mettmann.de.

 

Miriam Rath


Wie viele Tauben leben in der Stadt Ratingen?

Zur Sammlung belastbarer Daten hat die Abteilung Natur-, Umwelt- und Klimaschutz der Stadt Ratingen den Essener Stadttaubenverein erfolgreich mit einer Taubenzählung beauftragt.

 

Am Mittwoch, dem 28.09.2022, unterstützte der Nabu Ratingen das Umweltamt tatkräftig bei dieser Zählung.

 

Professionell wurden der Mitarbeiterin der Stadtverwaltung und den Ehrenamtlichen des Nabu Ratingen erklärt, wie nach dem sogenannten Augsburger Modell vorgegangen wird:

An den bekannten Hotspots in Mitte und in West wurden an diesem Mittwoch einmal morgens um 10 Uhr und dann noch einmal nachmittags um 16 Uhr Videoaufnahmen der beobachtbaren Schwärme erstellt. Eine auf dieser Grundlage basierende Hochrechnung  wird Aufschluss über den tatsächlichen Taubenbestand geben.

 

Der Nabu Ratingen ist glücklich, dass die Taubenzählung noch in diesem September stattfinden konnte.

 

Für die weiteren Schritte im Rahmen eines gemeinsamen, kommunalen Stadttauben-Managements sichert der Nabu Ratingen auch weiter seine ehrenamtliche Zusammenarbeit zu.


Bilder: Hildegard Kleinert, 28.09.2022

L. de Buhr-Weber, Vorsitzende AG Stadttauben Ratingen, Nabu Ratingen

 


Stadttaube, Foto: J. Baade
Stadttaube, Foto: J. Baade

 

Unter der nun ins Leben gerufenen 

AG Stadttaubenhaus Ratingen

setzt sich der NABU Ratingen intensiv dafür ein, unseren Stadttauben ein art- und tiergerechtes Leben zu sichern.

 

Jede_r Helfer_in ist willkommen, unsere AG mit Rat, Expertise und Engagement zu unterstützen.

 

Bitte helfen Sie mit! Stadttauben brauchen unsere Hilfe!

 

Unter dem Schwerpunktthema „Stadttaubenhaus Ratingen“ treffen wir uns am 07.09.2022, 16.00 Uhr im Alten Lintorfer Rathaus, Speestr. 1, 40885 Ratingen.

 

Weitere Sitzungstermine geben wir auf dieser aktuellen Seite bekannt.

 

L. de Buhr-Weber


Gelder für zwei Taubenhäuser im städtischen Haushalt

 

Wir freuen uns, das mit Mehrheit der Ratsmitglieder der Stadt Ratingen, in der letzten Ratssitzung des Jahres 2021,

beschlossen wurde, Gelder für zwei Taubenhäuser im Haushalt der Stadt Ratingen festzulegen.

 

Da wir unsere Gesprächsbereitschaft zugesichert haben, erwarten wir, dass die Taubenhäuser so schnell wie möglich angeschafft werden.

 

Bilder wie dieses, wo die Taube in ihrer großen Not jede Möglichkeit nutzt, um zu nisten, müssen der Vergangenheit angehören.

 

Dies ist bestimmt auch im Sinne der Geschäftsleute und Immobilieneigentümer der Ratinger Innenstadt, insbesondere derer, die sich weder Kosten noch Mühe scheuen, um die Tauben fern zu halten (siehe Fotos).

 

 

Heike Sendt

Foto: Alexa Krause
Foto: Alexa Krause
Foto: Alexa Krause
Foto: Alexa Krause


Der Nabu Ortsverband Ratingen nimmt ein neues Projekt auf. In Kenntnisnahme der Not Ratinger Stadttauben seit unter anderen dem Abriss des Hertie-Hauses in Ratingen Mitte und auch an Grossteilen der Gebäude angebrachten Vergrämungsmassnahmen (Drähte, Nägel, Netze etc), nicht zuletzt dem Verbot der Taubenfütterung wird aktuell sowohl nach Unterstützung als auch Plätzen für die Errichtung von Taubenschlägen gesucht. In vielen Städten bereits nach dem "Augsburger Modell" praktiziert, werden hierbei insbesondere folgende Ziele verfolgt:

 

- Bindung der Tauben an den Taubenschlag

- Artgerechtes Futter und ausreichend Nistplätze

- Austausch der gelegten Taubeneier gegen Attrappen 

- Ein gesunder Taubenbestand  und auf lange Sicht eine tierschutzgerechte Taubenreduzierung 

Stadttaube, Foto: G. Baade
Stadttaube, Foto: G. Baade

Hier kann grundsätzlich  von einer Win Win Lösung für Mensch und Tier ausgegangen werden. Denn die Verbesserung der Lebensumstände dieser Tiere bei gleichzeitiger Eindämmung der Population dient nicht allein dem Tierwohl.  Positiv hervorgehoben werden kann ebenso, dass die Haltung von Taubenschlägen auch zu einer Verringerung von Taubenkot  an Gebäuden in den Städten und somit zu einer Reduzierung von Reinigungskosten als auch Abwehrmassnahmen führt.  Artgerecht gefütterte Tauben erleiden keine Durchfälle, sondern setzen festen Kot  im Taubenschlag ab. Von dort kann der Kot einfach entfernt und fachgerecht entsorgt werden. 

 

Leider ist  wenigen Menschen  bekannt, dass es sich bei Stadttauben um verwilderte  Zucht- und Brieftauben handelt. Diesen Tieren wurde die Nähe zum Menschen anerzogen, ebenso wie das Fortpflanzungsverhalten nicht mehr dem natürlichen jahrzeitabhängigem Brutverhalten  von Wildtauben entspricht. Stadttauben haben es zudem verlernt, sich wie Wildtauben in der Natur  zu ernähren. Durch den Wegfall von Brutplätzen bedingt u. a. durch Vergrämungsmassnahmen ist die Not dieser Tiere in der Stadt sehr gross. Nicht zuletzt ernähren sie sich von den Müllhinterlassenschaften des Menschen in den Strassen. Bedingt durch die Pandemie ist auch dieses "Nahrungsmittelangebot" sehr stark eingegrenzt, so dass regelmässig entkräftete Tiere von Tierfreunden aufgelesen werden. Auch werden Tierärzten immer wieder Jungtiere übergeben, deren Kropf mit Müll gefüllt ist. Diese Tiere verhungern unter Schmerzen elendig. Auch werden vielerorts auch Tauben mit Anflugtrauma, verletzten Krallen (oftmals verursacht durch  Vergrämungsmassnahmen am Haus), Bruchverletzungen u. v. m. 

gesichert.

 

Deshalb setzt sich unser Ortsverband für die Tiere ein.

 

Alexa Krause