© W. van den Hurk
Die Schülerinnen und Schüler
der Klasse 11 im Bildungsgang Umwelttechnischer Assistent und Abitur der Lore-Lorentz-Schule Düsseldorf und ehrenamtliche Naturschützer aus Haan haben an den diesjährigen
Projekttagen der Schule vom 18. – 20. 11. 2009 einen Teich zum Zwecke des Artenschutzes im aufgelassenen Kalksteinbruch „Grube 10“ in Haan – Gruiten anlegen.
Die Gebietskulisse des aufgelassen Kalksteinbruches „Grube
10“ in Haan – Gruiten zeichnet sich durch Steilwände, Block- und Schotterhalden aus. Die Vegetation stellt sich in Form eines
Mosaiks aus offenen Schotterfluren mit nur recht lückenhaftem Bewuchs dar, wobei in diesem Gehölzanflug aus Birken und Weiden als Pioniergehölze dominieren. Des
Weiteren sind artenreiche Trocken-, Halbtrocken-, und Magerrasenbereiche festzustellen, die durch Mahd- Entbuschungsaktionen der örtlichen, privatrechtlich organisierten Mitglieder der
Naturschutzverbände, in den letzten Jahren von Pioniergehölzen freigehalten und erweitert wurden.
Im Landschaftsplan des Kreises Mettmann ist das Gebiet
mit der Kennziffer als Geschützter Landschaftsbestandteil, mit der Lage innerhalb des dortigen Landschaftsschutzgebiets verzeichnet.
Der steigende Bestand von
seltenen und geschützten Orchideenarten sowie die divers ausgeprägte Insektenfauna mit besonders vielen Schmetterlingsarten sprechen weiter für die ökologische Attraktivität des
Gebietes.
Vermeidbare
Biodiversitätsdefizite lassen sich allerdings im Bereich des Vorkommens von Vertretern der Ordnung der Libellen, besonders aber der Klasse der Amphibien feststellen. Die mangelnde
Attraktivität des Gebietes für diese Faunenelemente lässt sich, unserer auf das fehlende Angebot von geeigneten (Reproduktions-) Gewässern zurückführen.
Aufgrund von früheren dortigen Beobachtungen der Arten
Geburtshelferkröte [in Deutschland gefährdet, und auch in de Europäischen FFH-Anhang-Liste IV aufgeführt] (und an diesem Punkt eher überraschenderweise auch von
Fadenmolch) und der potentiellen Eignung des Gebiets für Kreuzkröten [in Deutschland ebenfalls gefährdet und geschützt]aber auch für die eher verbreiteten Arten
Erdkröte, Grasfrosch, Bergmolch und Teichmolchist die Anlage des Teiches sinnvoll und nötig. Weiter soll er sich auch positiv auf eine Besiedlung von Libellenarten
aber auch weitere wasserabhängige Tierarten auswirken.
Seit dem Jahr 2000 besteht eine wachsende
Zusammenarbeit zwischen der Lore-Lorentz-Schule, einem Berufskolleg der Stadt Düsseldorf, die u. a. den Bildungsgang Umwelttechnischer Assistent mit Abitur anbietet und dem Naturschutzbund
Deutschland (NABU) Kreisverband Mettmann e.V..
Auch in diesem
Jahr haben die Schülerinnen und Schüler an ihren Projekttagen vom 18. 11. bis 20. 11. 2009 ein Arten- bzw. Biotopschutzprojekt in Zusammenarbeit mit dem NABU Kreisverband Mettmann e.V.,
in diesem Fall mit der Ortsgruppe Haan (organisiert in der AGNU Haan e.V.) durchführen. Geplant ist das o. g. Gewässer in der „Grube 10“ anzulegen.
Hierzu soll zuerst der Aufwuchs an der Stelle für den
Teich entfernt werden. Danach soll eine schon vorhandene Vertiefung im Gelände, wie vorher ausgemessen, nachgearbeitet werden und der vorhandene Kalkschotter aus der Mulde zur Seite
geräumt werden. Sobald dies geschehen ist, wird die Mulde mit einem Schutzvlies ausgelegt und darauf eine 1,5 mm starke und 10 m x 14 m große Teichfolie ausgebreitet.
Auf die Teichfolie wird dann
wiederum eine Schicht Schutzvlies ausgerollt. Der zu Beginn der Arbeiten geborgene Kalkschotter wird abschleißend auf dem Schutzvlies verteilt.
Die Materialkosten für die
Anlage des Gewässers werden durch einen genehmigten vorangegangenen Antrag auf Kostenübernahme aus Haushaltsmitteln für Naturschutz und Landschaftspflege des Kreises Mettmann, Untere
Landschaftsbehörde getragen.